Sarkome - bösartige Tumoren des Knochens
Krebs in den Knochen tritt als primärer, also ursprünglicher, Krebs recht selten auf, nur etwa 600 Patienten erkranken pro Jahr in Deutschland. Als Knochenmetastasen, Ableger eines Tumors aus einem anderen Organ, kommt Knochenkrebs häufiger vor. Die primären, ursprünglich im Knochengewebe entstandenen bösartigen Tumoren im Knochen werden als Sarkome bezeichnet. Unterschieden wird zwischen
- Bösartige Knochentumoren: hierzu gehört zum Beispiel das Osteosarkom, das mit etwa 160 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland das häufigste Sarkom im Knochen ist, betroffen sind vorwiegend Jugendliche.
- Bösartige Knorpeltumoren: von denen das Chondrosarkom mit 130 Neuerkrankungen der zweithäufigste Tumor unter den Knochensarkomen ist. Es tritt vorwiegend in der zweiten Lebenshälfte auf.
- Knochenmarkstumoren: hierzu gehören zum Beispiel die sehr seltenen Ewing-Sarkome, die bei Kindern wesentlich häufiger als bei Erwachsenen auftreten. Hier sind knapp 100 Neuerkrankungen pro Jahr zu erwarten.
Absiedlungen anderer Krebsarten in den Knochen
Viele Krebsarten bilden Tochtergeschwülste in den Knochen – allen voran Lungenkrebs, Prostatakrebs, Brustkrebs, Nierenkrebs und Schilddrüsenkrebs. Solche Metastasen sind unter Umständen als Knochenkrebs bereits erkennbar bevor der eigentliche Ursprungskrebs für den Patienten überhaupt spürbar wird. Durch fachübergreifende Diagnosen ermöglichen wir Patienten eine rechtzeitige Behandlung der bis dahin unerkannten primären Krebserkrankung.
Risiko minimieren und Warnzeichen erkennen
Die eigentlichen Ursachen für Knochensarkome sind weitgehend nicht bekannt. Als Empfehlungen zur Verminderung des Erkrankungsrisikos gelten die allgemeinen Hinweise zur Krebsvorsorge wie eine gesunde, ausgewogene Lebensweise ohne Rauchen und starkem Alkoholkonsum.
Umso wichtiger ist daher die Früherkennung, denn je früher ein bösartiger Tumor diagnostiziert wird, desto höher sind die Chancen auf Heilung. Achten Sie besonders auf:
- Schmerzen – oft das erste Symptom von Knochensarkomen oder Metastasen anderer bösartiger Erkrankungen.
- Schwellungen – deuten auf Gewebewucherungen und mögliche Sarkome, besonders in der Nähe von großen Gelenken, hin.
- Knochenbrüche – häufig bei Knochenmetastasen, seltener bei den primär bösartigen Knochentumoren (Sarkome). Diese Knochenbrüche resultieren meist ohne einen adäquaten Unfall, ohne erkennbaren Grund.
- Fieber und Unwohlsein, Müdigkeit und Gewichtsverlust in Verbindung mit Schwellung und Schmerzen an Beinen oder Becken können Anzeichen eines Ewing-Sarkoms sein.
Genaue Diagnose wichtig
Mit einer Röntgenuntersuchung wird zunächst geprüft, ob ein Verdacht auf einen bösartigen Knochentumor besteht. Dann folgen je nach Situation eine Magnetresonanztomographie (MRT) und/oder eine Computertomographie (CT). Falls sich der Verdacht auf Knochenmetastasen erhärtet, kann eine Knochenszintigraphie Auskunft über deren Verbreitung geben.
Mit einer Gewebeentnahme, der Biopsie, erringt man endgültige Gewissheit, ob es sich um eine gutartige Geschwulst, ein Sarkom oder Metastasen handelt. Diese mikroskopisch genaue, feingewebliche Untersuchung sollte von ausgewiesenen Spezialisten durchgeführt werden, da die Untersuchungsergebnisse die weitere Behandlung bestimmen.
Therapie von Spezialisten
Knochensarkome werden in spezialisierten Zentren wie dem Sarkomzentrum Berlin-Brandenburg vorgenommen. Die fachübergreifenden Spezialisten aus Chirurgie, Onkologie, Tumororthopädie, Pathologie, Radiologie und plastischer Chirurgie arbeiten eng zusammen, um eine optimale Therapie zu bieten. Dabei geht es neben der vollständigen Bekämpfung des Tumors auch immer darum für den Patienten, den betroffenen Arm oder Bein möglichst weitgehend die Funktion und Mobilität zu erhalten. In Tumorkonferenzen werden Diagnose und Therapievorschläge eingehend besprochen, so dass für jeden Patienten die individuell optimale Therapie bestimmt wird.