Wissenswertes zu Krankenhausinfektionen

Ob in den Zeitungen, Talkshows oder der Werbung, das Thema (Krankenhaus-)Hygiene begegnet uns mittlerweile fast täglich. Meist ist es dabei allerdings mit negativen Emotionen besetzt, mit der Furcht vor Krankheiten oder tragischen Patientenschicksalen. Dabei verdanken wir der „Lehre von der Verhütung der Krankheiten“ ungleich mehr gerettete Leben als jedem anderen Fach der Medizin. Wir klären über die wichtigsten Irrtümer auf.

Das Entstehen einer Krankenhausinfektion ist nicht gleichzusetzen mit der Tatsache, dass etwas „schief gelaufen“ sei. Jeder Patient bringt in die Krankenhausbehandlung auch seine ganz individuellen Risikofaktoren mit, die er selbst und das Behandlungsteam nicht aufheben können.

Dazu gehören sehr hohes und sehr geringes Lebensalter, starkes Übergewicht, übermäßiger Genussmittelgebrauch, Diabetes und vor allem auch die eigene Bakterienflora.

Jeder Mensch hat mehr als 1.000 Bakterienarten, mehr Bakterien als eigene Körperzellen mit einem-Gesamtgewicht von bis zu 2 kg.  60 % des Darminhaltes sind Bakterien. Darunter sind auch häufig bereits gegen Antibiotika resistente, die aus der Umwelt aufgenommen wurden.

So haben Studien belegt, dass von den Krankenhausinfektionen nur etwa 30% beeinflussbar sind  durch die Hygienemaßnahmen. Aber diese zu beeinflussbaren Infektionen sind unser Auftrag.